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Glühende Melancholie aus dem Norden
Singer-Songwriterin Susan Wolf mit neuem Album „I Have Visions“
„Life wants me to rise out of the ground and lose the chains holding my body down” … Melancholie und Entschlossenheit liegt in der dunkel samtigen Stimme von Susan Wolf in The Road, dem ersten Song ihres neuen Albums I Have Visions. Alte Fesseln lösen, dem Leben vertrauen, den Rufen der Seele folgen: Zu sphärischen Mellotron-Sounds, treibenden Riffs und subtilen Anklängen an den Soul und Pop der 60er Jahre erzählt die Singer-Songwriterin mit ihrer ausdrucksstarken Stimme von der Entschlossenheit neue Wege zu suchen und vom Mut diese auch zu beschreiten. Nach herben Schicksalsschlägen und Jahren, in denen sie die Musik aus ihrem Leben verbannen musste, kehrt Susan Wolf nun kraftvoll auf die Bühne zurück mit einem bewegenden, autobiografischen Album, musikalisch angelegt zwischen Alternative Folk, Country, Americana und Singing-Songwriting.
Der Neustart ins Musikerleben kam unerwartet. Zuvor hatte Susan Wolf ihre Gitarre mit dem Vorsatz verkauft, ihre Leidenschaft für ihre eigene Musik abzulegen wie einen alten Hut. Statt weiter weltweit zu touren – etwa als Support-Act von Katie Melua oder Mick Hucknall von Simply Red – trat sie nur mehr Jazzklassiker singend in Hotelbars auf. Bis sie eines Tages eine jener Begegnungen hatte, die der Künstlerin wohl schicksalshaft vorbestimmt sind. Ein Gast sah und hörte die Sängerin bei einem ihrer Auftritte in der Hotellobby und fragte sie, warum sie hier auf dieser kleinen Bühne spiele. Sie gehöre doch auf eine große. Als sie ihm daraufhin ihre Geschichte erzählte, die von einer ernsthaften Erkrankung, der Sorge um ihre Familie und Existenzängsten geprägt war, kaufte er ihr eine Gitarre als Zeichen, dass sie sich wieder ihrer Musik widmen solle. Diese Begegnung löste ein Erwachen aus und entfachte das Bewusstsein in ihr darüber, wie sehr ihr die Musik fehlte. Daraufhin kehrte sie zurück – zurück zur Musik und somit zu sich selbst.
Während Susan Wolf auf ihren ersten beiden Alben noch unter dem Namen Soe Tolloy verschiedene Stilrichtungen ausprobierte, trägt das neue Album nun klare Konturen. Produziert wurde das Album „I Have Visions“ von ihren dänischen Wikingern, wie Susan sie liebevoll nennt, den Multiinstrumentalisten Nikolaj Heyman und Peter Dombernowsky. Diese sind durch Ihre Zusammenarbeit mit internationalen Größen wie beispielsweise Giant Sand, Mark Lanegan, Isobel Campbell oder Tina Dico bekannt. Einfühlsam arrangierten die renommierten Musiker Wolfs Songs mit typisch alten amerikanischen Instrumenten wie Pedal Steel, Dobro und Twangy Tremolo Gitarre. Die Songs für das Album schrieb Susan in Dänemark, ihrem Sehnsuchtsland, wohin sie schließlich die gesamte Produktion verlegte.
Es ist diese Spannung zwischen nordischer Melancholie und warmen Americana-Sound, in der Susan Wolf die Höhen und Tiefen ihres Lebens durchsingt. Auf dem zur Gänze schwarzem Cover verschwimmt ihre Silhouette mit der dunklen Farbe im Hintergrund. Mit den Händen fährt sich Susan Wolf durchs Haar, als ziehe sie sich selbst aus dieser Schwärze heraus, die sie umgibt. Auch dass das Album nun unter ihrem Geburtsnamen erscheint, ist ein Zeichen dieser durchlebten Emanzipation und der Rückkehr zu sich selbst. I Have Visions ist ein leidenschaftliches Plädoyer, der inneren Stimme und eigenen Berufung zu folgen. Es ist eine Aufforderung zur Innenschau, zum Wandel und zur Veränderung. Wolf konfrontiert mit Themen, die in der aktuellen Situation jeden von uns beschäftigen sollten. „All at once, it´s clear / I know what to do and why I´m here / The wind of change is blowing straight / Ain´t no other way”.
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