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Freitag, 22.11.2019
Cécile Verny geht nicht den einfachen Weg. Statt gesichtslosem Bar-Jazz präsentiert die Vokalistin ihre eigenen Reflexionen des Jazz-Erbes, aufgefrischt mit Einflüssen aus Chanson, Gospel und Pop. Poetisches, wie klangschön umgesetzte William-Blake-Gedichte und chansonesque anmutende Balladen in ihrer Muttersprache Französisch, wechseln sich mit swingenden Stücken, die rhythmisch aus dem Vollen schöpfen oder Gesängen ihrer westafrikanischen Heimat ab. Unterstützung erfährt sie dabei von ihren Weggefährten Bernd Heitzler, Andreas Erchinger und Lars Binder.
Mit einer äußerst wandelbaren Stimme, hell, klar und von lyrischer Zartheit umfangen und im nächsten Moment mit dunklem Timbre voller Soul, Kraft und Energie, reflektiert die Sängerin tiefe Gefühle. Ein mutiges Unterfangen, vor allem weil die Grenze zum Pathos dabei bedrohlich nahe rückt. Dass die Vier, die mittlerweile auch international über einen glänzenden Ruf verfügen, sie dennoch nie berühren, liegt an ihrer gewachsenen Reife als Band. Diese erlaubt es ihnen, jederzeit absolut glaubwürdig mit dem belasteten Thema „Liebe“ zu spielen und die intensive Liebe ihrer Fans gebührend zu erwidern. Und das ist Cécile Vernys größte Stärke: Geschichten zu erzählen, die nach wenigen Tönen unmittelbar das Herz des Hörers erreichen.
Cécile Verny (voc), Bernd Heitzler (b), Andreas Erchinger (p), Lars Binder (dr, perc)